Vom Rückkehrertag zur Assistentin der Geschäftsführung
Die Altmark-Käserei Uelzena hat mit der Veranstaltung am 27. Dezember nur gute Erfahrungen gemacht.
Zum sechsten Mal findet am Freitag, 27. Dezember, im Stendaler Landratsamt eine Jobmesse statt und richtet sich zum einen an Rückkehrer, die zwischen den Feiertagen auf Heimatbesuch sind, an Hierbleiber, die eine neue Herausforderung suchen oder Herkommer. Von Stunde eines mit dabei ist die Altmark-Käserei Uelzena aus Bismark. Am Mittwoch haben Landrat Patrick Puhlmann und Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der mitveranstaltenden Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord, sich vor Ort von den Erfahrungen des Unternehmens mit dem „Rückkehrertag“ überzeugt.
Martin Elte, seit 1992 in verschiedenen Funktionen bei der Altmark-Käserei, stellte diese einmal kurz vor und in Aussicht, dass im kommenden Jahr eine Energiezentrale neu errichtet werden soll. Damit soll die Produktionskapazität weiter erhöht werden. „Wir wollen damit die Wärme der Kälteerzeugung nutzbar machen“, so der Werkleiter. 2018 – im Jahr nach der Premiere des Rückkehrertages – hat er diesen Posten übernommen. „Wir haben gute Erfahrungen mit der Veranstaltung gemacht, etliche neue Mitarbeiter dadurch gewonnen“, erklärte Elte weiter und machte deutlich, dass auch in Zukunft Fachkräfte benötigt werden. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 137 Mitarbeiter sowie elf Auszubildende in sechs Berufen.
Eine der beim Rückkehrertag gewonnen Fachkräfte ist Nicole Käding. Sie ist seit 2018 bei der Altmark-Käserei Uelzena beschäftigt, hat seither verschiedene Positionen bekleidet. „2017 habe ich in Solingen eine Weiterbildung gemacht und wollte danach in die Heimat zurück. Durch eine Freundin habe ich dann vom Rückkehrertag erfahren und bin einfach hingegangen“, erinnerte sich die heute 34-Jährige zurück. „Ich war dann an einem anderen Stand, als mir die Altmark-Käserei auffiel. Wir kamen gleich ins Gespräch. Im Nachgang hatte ich dann mehrere Bewerbungsgespräche, eines davon in Bismark. Zwar hatte ich von meinem Wohnort Schollene 70 Kilometer Fahrstrecke, doch war ich von dem Angebot überzeugt“, erklärte Käding, die zunächst als Assistentin des Leiters Käserei begonnen hat. Während Corona hat sie eine Familie gegründet und danach auch den Weg nach Bismark zurückgefunden. „Ich bin dann auf 25 Stunden runtergegangen, mittlerweile arbeite ich vier Tage und einen davon mobil. Hier ist es sehr familiär, ich fühle mich wohl“, so die heutige Assistentin der Geschäftsführung, für die sich der Besuch des Rückkehrertages 2017 gelohnt hat.
„Ich freue mich, dass so eine Erfolgsgeschichte ihren Anfang bei uns im Landratsamt genommen hat“, sagte Puhlmann und wies auf die Besonderheiten der „Jobmesse – der Rückkehrertag im Landkreis Stendal“ hin: „Diese Veranstaltung ist anders, als eine normale Messe. Sie bietet Gelegenheit für Networking und Information zu lokalen Karrierechancen. Dabei werden kulturelle und soziale Aspekte betont, um Menschen zu überzeugen, hier zu bleiben oder in die Heimat zurückzukehren. Es gibt sogar Rückmeldung aus der Bevölkerung, dass die Veranstaltung anerkannt ist. Die Zahl der Aussteller ist wieder auf 60 angestiegen.“
Der Stendaler Landrat erläuterte auch, dass das Organisationsteam sich in diesem Jahr noch einmal mehr ins Zeug gelegt habe, um den Termin bekanntzumachen. „Zudem wird der lange Wunsch vieler Aussteller erfüllt: Es wird eine kleine Versorgung geben“, so Patrick Puhlmann.
„Wir haben erfahren, dass ein Alltagsprodukt wie leckerer Käse ein hochtechnologisches Produkt ist. Da steckt viel Herausforderung für Fachkräfte dahinter. Das ist genau die Herausforderung, vor der wir im Landkreis Stendal stehen: der demografische Wandel. Das merken wir. Überall fehlen Fachkräfte. Bis 2035 verliert der Kreis etwa jede vierte Arbeitskraft. Da wird klar, dass man jedes Potenzial nutzen muss, um das Arbeitskräftepotenzial zu stützen. Unsere Jobmesse ist ein gutes Instrument“, erklärte Matthias Kaschte. „Alle interessierten Hierbleiber, Herkommer und Rückkehrer sind am 27. Dezember eingeladen, sich über berufliche Perspektiven im Landkreis Stendal zu informieren. Die große Resonanz und Vielfalt beteiligter Unternehmen macht deutlich, dass hier gute Fachkräfte gesucht werden“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord.
Weitere Informationen zur „Jobmesse – dem Rückkehrertag im Landkreis Stendal“ und den ausstellenden Unternehmen sowie Institutionen gibt es im Internet.